In vielen Betrieben gehört die Verwendung von Gefahrstoffen zum Alltag und ist praktisch unvermeidbar. Die für die tägliche Arbeit bereitgestellten Mengen an Gefahrstoffen am Arbeitsplatz sind auf den Tages-/Schichtbedarf zu begrenzen. Darüber hinausgehende Mengen sind zu lagern und unterliegen dann besonderen Vorgaben und Vorschriften. Für die Lagerung von Gefahrstoffen, auch in Arbeitsräumen, ist dies insbesondere die Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 510 - Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern.
Gefahrstoffe dürfen grundsätzlich nicht an Orten gelagert werden, an denen dies zu einer Gefährdung der Beschäftigten oder anderer Personen führen kann. Regelwerke wie die TRGS 510 geben vor, bis zu welchen Mengen die Lagerung außerhalb von Lagern zulässig ist und ab wann zusätzliche und besondere Schutzmaßnahmen zu beachten sind. Gefahrstoffe dürfen in Arbeitsräumen nur gelagert werden, wenn die Lagerung mit dem Schutz der Beschäftigten vereinbar ist. Dabei ist das Minimierungsgebot der Gefahrstoffverordnung zu berücksichtigen. Eine Lagerung von Gefahrstoffen darf in Arbeitsräumen oberhalb der Mengengrenzen nach TRGS 510 (Tabelle 1) ausschließlich in besonderen Einrichtungen wie z.B. Sicherheitsschränken erfolgen. Dies kann auch als Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung bei geringeren Mengen erforderlich sein.
Bei der großen Auswahl an verschiedenen Sicherheitsschränken ist es gar nicht so leicht, das passende Produkt für die eigene Anwendung zu finden. Wir verraten Ihnen, welche Fragen Sie sich stellen sollten, um das geeignete Modell auswählen zu können.
Welchen Sicherheitsschrank Sie benötigen, hängt maßgeblich von den Eigenschaften der Stoffe ab, die Sie einlagern wollen. Um den geeigneten Schranktyp auszuwählen, gehen Sie am besten von dem größten Gefahrenpotential aus, das der einzulagernde Stoff birgt. Unsere Infografik bietet Ihnen Hilfestellung bei der Vorgehensweise und zeigt Ihnen passende Produktbeispiele an.
Je nach Modell bieten Sicherheitsschränke von DENIOS verschiedene Ausstattungen für ein sicheres und komfortables Arbeiten.
Insbesondere bei der Lagerung entzündbarer Gefahrstoffe ist das Thema Entlüftung in wichtiger Faktor im Zusammenhang mit der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz von Mitarbeitern. In Österreich schreibt der Gesetzgeber die technische Entlüftung von Sicherheitsschränken daher gesetzlich vor (VbF 2023, ATEX-RL/VEXAT bzw. GefStoffV). Der Luftstrom muss bei geschlossenen Schranktüren einen mindestens 10-fachen Luftwechsel bewirken. Je nach Modell verfügen Sicherheitsschränke über Abluftanschlüsse zur Entlüftung nach außen. Mit dem DENIOS Umluftfilteraufsatz ist es zudem möglich, eine technische Entlüftung ohne aufwendige Abluftanlage kostengünstig sicherzustellen.
In einem kostenlosen Whitepaper zur Entlüftung von Gefahrstoffschränken haben wir für Sie zusammengefasst, was Sie grundlegend zum Thema wissen sollten, welche Alternativen es gibt und welche besonderen Vorteile der Einsatz von Umluftfilteraufsätzen bietet.
Vorteile |
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keine gesundheitliche Gefährdung der Mitarbeiter |
alle Gefahrstoffe (auch Säuren- und Laugendämpfe) werden eliminiert |
Nachteile |
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kostenintensive Abluftleitungen mit evtl. Wand- /Deckendurchbrüchen werden notwendig |
hoher Energieverbrauch durch Wärmeverluste in der Abluft |
Sicherheitsschrank ist durch angeschlossene Abluftleitung nicht mehr ohne Umbauten umsetzbar |
Vorteile |
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keine gesundheitliche Gefährdung der Mitarbeiter |
es müssen keine Ex-Zonen um den Sicherheitsschrank ausgewiesen werden |
keine kostenintensiven Abluftleitungen notwendig |
flexible Aufstellung des Sicherheitsschrankes |
keine Energieverluste durch Abluftführung nach außen |
permanente elektronische Überwachung der Abluftmenge |
geprüftes und zertifiziertes System |
Kosteneinsparungen bei Geräten in unmittelbarer Umgebung des Sicherheitsschrankes (brauchen nicht Ex-geschützt zu sein) |
Nachteile |
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nur Lösemitteldämpfe (Kohlenwasserstoffe) können gefiltert werden |
Manuell bedienbare Flügeltüren (1- oder 2-flügelig) sind die gängigste Variante. Als platzsparende Lösung bei eingeschränkten Raumverhältnissen bieten wir auch Modelle mit Falttüren, Schiebetüren, Jalousien oder Vertikalauszügen an. Daneben sind Sicherheitsaspekte bei der Türauswahl nicht zu vernachlässigen. Im Brandfall selbsttätig schließende Türen oder Schubladen sind bei der Lagerung entzündbarer Stoffe ein Muss. Produkthighlights sind hier Sicherheitsschränke mit serienmäßiger Tür-Schließautomatik, die nach 60 Sekunden die arretierten Türen oder Vertikalauszüge löst (vor der Türschließung werden akustische und optische Warnsignale gegeben). Die Schränke sind somit nach jeder Bedienung wieder sicher geschlossen. Um den Inhalt immer im Blick zu haben, sind auch Modelle mit Glaseinsätzen in den Türen verfügbar. Die Abschließbarkeit unserer Schränke, um Lagergüter vor unbefugten Zugriffen zu schützen, ist für uns in jedem Fall selbstverständlich.
Je nach Modell können Sicherheitsschränke mit einem unterfahrbaren Sockel ausgestattet sein. Es kann sich lohnen, dieses Kriterium bei der Anschaffung zu berücksichtigen, wenn im Vorfeld schon häufigere Standortwechsel zu erwarten sind (Achtung: Sicherheitsschränke nur im Leerzustand transportieren!). Der Sockel ermöglicht das einfache Unterfahren per Hubwagen und macht Paletten zum innerbetrieblichen Transport des Schrankes überflüssig. In Verbindung mit dem DENIOS Umluftfilteraufsatz zur technischen Entlüftung bieten diese Schränke eine maximale Flexibilität bei der Wahl des Aufstellortes.
Jeder Sicherheitsschrank verfügt über eine praxiserprobte Standard-Innenausstattung. Damit Sie Ihre Gefahrstoffe flexibel lagern und auf den jeweils aktuellen Bedarf reagieren können, ermöglichen viele unserer Modelle eine Anpassung der Lagerebenen. Höhenverstellbare Auffangwannen und Einlegeböden sorgen hier für die optimale Raumausnutzung. Zusätzliche Fachböden, Auffangwannen und Auszugsböden sind je nach Modell optional konfigurierbar bzw. als Zubehör erhältlich. Kombischränke sind die ideale Lösung, wenn es um die Lagerung kleiner Mengen unterschiedlicher Gefahrstoffe geht. Hier erlauben vertikale Abtrennungen die separate Lagerung verschiedener Stoffe in einem Schrank. Chemikalienschränke sind in Modellvarianten mit speziellen Typ 30 Sicherheitsfächern nach ÖNORM EN 14470-1 erhältlich, die den notwendigen Brandschutz für kleinere Mengen entzündbarer Gefahrstoffe bieten.
Im Leckagefall ist eine Bodenauffangwanne das wichtigste Element, um Flüssigkeiten zurückzuhalten. Auffangwannen aus Stahl oder Kunststoff kommen in allen Arten von Sicherheitsschränken für entzündliche Flüssigkeiten, nicht entzündliche Chemikalien oder bei korrosiven Stoffen wie Säuren und Laugen zum Einsatz. Eine Vielzahl dieser Auffangwannen sind zertifizierte Produkte gemäß AM-VO § 6ff bzw. ASchG § 37, 38 oder mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung. Das befreit Sie von der möglichen Verpflichtung der wasserrechtlichen Prüfung der Wannensysteme und im Leckagefall können Sie den lückenlosen Nachweis zur Erfüllung des Besorgnisgrundsatzes gemäß Wasserrecht führen.
Zum Schutz der Lagerebenen aus Stahlblech vor Korrosion bei der Lagerung aggressiver Gefahrstoffe können ggf. auch Einlegewannen aus Kunststoff verwendet werden. Viele unserer Sicherheitsschränke sind mit ausziehbaren Auffangwannen ausgestattet, die den Zugriff auf die eingelagerte Ware (Kleingebinde ≤ 1 Liter) deutlich erleichtern. Auch können Auszugswannen Tropfverluste beim Ab- und Umfüllen wassergefährdender Stoffe sicher aufnehmen.
Wer beim Thema Leckage nicht nur geschützt, sondern auch rechtzeitig gewarnt werden möchte, sollte seine Boden- oder Einlegewannen mit dem auch für kleine Auffangwannen geeigneten Gefahrstoff-Leckage-Warnsystem SpillGuard® ausstatten: Dieses löst nach Aktivierung per Knopfdruck beim Austritt von flüssigen Gefahrstoffen 24 Stunden lang einen akustischen Alarm und ebenso ein optisches Signal aus. Durchdacht: Bei der Entwicklung des SpillGuard® wurde berücksichtigt, dass der Alarm so laut ist, dass er auch bei geschlossenen Sicherheitstüren noch hörbar ist.
Sollen Tätigkeiten wie z.B. das Ab- und Umfüllen von Kleinmengen am Sicherheitsschrank durchgeführt werden, so gilt dies bereits als aktive Lagerung und ist separat in der Gefährdungsbeurteilung zu bewerten. Sicherheitsschränke für entzündbare Stoffe dienen ausschließlich zur passiven Lagerung (TRGS 510, Anlage 3 (6)). Sollen entzündliche Stoffe aktiv gelagert werden, ist diese Tätigkeit getrennt zu beurteilen und dann natürlich zulässig, soweit die gegebenenfalls notwendigen Zusatzmaßnahmen ergriffen wurden. Diese sind von den Aussagen der TRGS 510 allerdings nicht abgedeckt.
Sie wollen sich ganz sicher sein? Nutzen Sie unsere Beratung! Für die aktive Lagerung entzündlicher Stoffe bieten wir Brandschutzlager mit einem komfortablen Platzangebot und entsprechender Sicherheitsausstattung an.
Je nach der zu lagernden Menge und dem Raumangebot am Einsatzort fällt die Kundenentscheidung in der Regel zwischen einem klassischen Schrank, der direkt neben der Werkbank oder dem Arbeitstisch aufgestellt werden kann (je nach Modell in verschieden breiten Ausführungen erhältlich), einem Unterbauschrank oder einem Hängeschrank, der direkt an der Wand befestigt wird. Wer nicht nur Kleingebinde, sondern auch Fässer am Arbeitsplatz lagern möchte, setzt einen Fasslagerschrank ein, der speziell auf die Lagerung von 200-Liter-Fässern ausgelegt ist.
Die neueste Innovation bei den Sicherheitsschränken mit Brandschutz: Der Scoper mit Vertikalauszugstechnik – ein echtes Raumwunder, das an jeden Arbeitsplatz passt. Neugierig?
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